04.08.-06.08.2017 – Fährmannsfest – Hannover
Mit hochkarätigem Lineup und doch noch auf gewohntem Terrain – Erfolgreiches Fährmannsfest!
Noch wenige Tage vor dem Start des diesjährigen Fährmannsfest wurde bangend auf das OK der Stadt Hannover gewartet, die das stark durch die Hochwasserlage in Mitleidenschaft gezogene Ufergebiet von Ihme und Leine freigeben musste. Mit Erfolg! Ein Umzug auf die Faustwiese blieb aus, alle Acts konnten so stattfinden wie geplant. Und das war auch gut so!
Die Freigabe des Geländes erfolgte zwar erst eine knappe Woche vor dem ersten Festivaltag, doch das lobenswert breit aufgestellte und hochkarätig besetzte Lineup stand bis auf einen Specialguest schon mehrere Wochen im Voraus fest. Von astreinem Seventies-Rock des Openers „Raw Like Fish“ am Freitag über Irish-Speed-Folk, (Ska-)Punk des Samstagabendheadliners Sondaschule, bis hin zu Indie-Rock, Reggea und Elektropop vertreten durch die Berliner Chartstürmer Großstadtgeflüster sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein – und das war es ganz offensihtlich auch. Denn trotz dessen, dass das Gelände schon am ersten Tag ein paar Schwächen in der Bodenbeschaffenheit offenbarte, war es spätestens ab Freitagabend zu den Blues-Rockern „The Brew“ Proppevoll.
Frei nach dem Motto „Spaß ists erst wenn der Schlamm spritzt“ war so ein bisschen matschiger Untergrund dann aber spätestens beim ersten großen Highlight des diesjährigen Fährmannsfestes vergessen. Die aus Erlangen stammende Irish-Speed-Folk-Band „Fiddlers Green“ erklomm die Bühne und ließ keinen Stein auf dem anderen. Oder besser gesagt: Kein Stück Kleidung trocken. Schon länger ein Geheimtipp in der Szene bringen es die sechs Musiker immer wieder zu Stande das Publikum mit einem absolut famosen Mix aus guter Laune und tanzbaren Melodien innerhalb von Sekunden zur absoluten Ektase zu bewegen. Dabei zeigte sich schon bei in der Vergangenheit erlebten Auftritten der Band eine Tendenz zu: „Je schlechter das Wetter, desto besser die Stimmung!“ – Nun ja, das Wetter hielt diesen Abend zwar, aber die Stimmung war trotzdem schon nah dem Siedepunkt.
Nicht weniger Schwungvoll ging es dann am darauffolgenden Samstag weiter. Auf der Agenda standen neben „Failed at Scoring“, „Arktis“ und „Brett“ auf der Musikbühne auch noch noch die lokalen Punk-Rocker von „Die Abstürzenden Brieftauben“. Außerdem gaben sich „Die Sterne“ die nicht mehr so oft gesehene Ehre eines Besuchs auf der Hauptbühne, während Die Ska-Punk-Band „Sondaschule“ dem Samstagabend im Headlinerslot noch einmal so richtig einheizte. Wie schon den Abend zuvor war die Stimmung so ausgelassen, wie man es vom Hannoveraner Publikum eigentlich selten erlebt. Die Band kam auf die Bühne, die ersten Töne erklangen und es ging rund. So muss das sein!
Traditionell war am Sonntag als letzter Festivaltag der Eintritt zum Gelände frei. Nichts desto trotz gab es mit den sympatischen Jungs von Bloc Safari aus der Nachbarstadt Peine zum Opening der Hauptbühne direkt wieder schwungvolle Reggeabeats auf die Ohren. Später am Abend übernahmen dann quasi die Berliner das Ihmeufer und nacheinander gingen „Milliarden“ und „Großstadtgeflüster“ auf die Bühne. Ein gelungener Abschluss eines schönen Festivals, dass es hoffentlich noch lange in Hannover geben wird. Das Fährmannsfest ist immer wieder eines der absoluten Jahreshighlights in der Messestadt!