Rock am Ring 2022 – Tag 2
Der zweite Tag bei Rock am Ring 2022 – So war es am Samstag
Wenn man Rock am Ring kennt, schaut man am zweiten Festivaltag schon mal verdutzt aus den Zelten hervor, wenn man nicht von Regentropfen-auf-Zeltwand-Geräuschen geweckt wird. So startet auch der zweite Festivaltag mit sonnigen 20 Grad und eher Sonnenhüten als Regencapes.
Der zweite Tag am Ring startet für uns musikalisch locker auf der Utopia Stage mit dem Konzert der Sportfreunde Stiller.
Die drei Bayern rund um Sänger Peter melden sich nach ihrer 5 jährigen Bandpause am Ring zurück und spielen und gut 50 Minuten alles was die Sportis-Geschichte der letzten 27 (!!!) Jahre zu bieten hat. Nach „Ein Kompliment“ schließen sie ihr Set mit „wunderbaren Jahren“ und „wie lange sollen wir noch warten?“ ab. Für unseren Geschmack darf die Kombo beim nächsten mal einen prominenteren späteren Slot bekommen.
Danach geht es weiter mit Rin, ebenfalls auf der Utopia Stage. Rap gepaart mit Autotune holt die Fans bei den den Hits „Monica Bellucci“ und „Keine Liebe“ ab. Nach neun Songs ist Schluss.
Wer schnell ist, schafft es zu Schmutzki vor die Mandora Stage und kann sich die Stuttgarter Ausführung von Indie und Punk-Rock auf die Ohren geben.
Wir haben noch mal Lust auf Hip-Hop und genießen den vor der Utopia Stage in Form von Lukas Strobel besser bekannt als Alligatoah. Alligatoah ist immer ein Garant für eine gute Show, was natürlich auch an seiner Schauspielausbildung liegt. Auch das Ring-Publikum konnte er innerhalb kürzester Zeit um seinen Finger wickeln. Strobel hat sich zur Aufgabe gemacht die kleinen Bühnen auf die große Bühne zu bringen und so wurde kurzerhand als Bühnenbild eine kleine Bühne auf der Utopia Stage errichtet.
Wir blieben auf der Utopia Stage, denn ein Highlight sollte das nächste jagen. Placebo war der nächste Act auf der ehemaligen Centerstage. Die Band um Brian Molko und Stefan Olsdal sind auch am Ring keine unbekannten und so ist auch der Auftritt in diesem Jahr, mit Ihrem neuen Album „Never Let Mer Go“ im Gepäck, ein voller Erfolg.
Bevor das Grande Finale auf der Utopia Stage steigen sollte, machten wir nochmal einen kurzen Abstecher zur Mandora Stage, auf der gerade die legendären Deftones die Bühne betreten haben. Auch im 34. Jahr ihrer Bandgeschichte, zeigen Chino Moreno und seine Jungs, dass sie es nach wir vor draufhaben – und wie! Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes eine Feuerwerk an Klassikern und auch der ein oder anderen Rarität auf der Bühne abgebrannt.
Für uns sollte es nochmal richtig stressig werden am Samstag Abend, denn kurz vor Ende der Deftones verließen wir die Mandora Stage wieder, um den Rückweg zur Centerstage anzutreten. Keine geringeren als eine der erfolgreichsten Rockbands der Welt hatten die Ehre den zweiten Festivaltag auf der Hauptbühne zu headlinen: Muse aus Großbritannien. Hierzu müssen nicht viele Worte verloren werden. Hits über Hits über Hits wurden rausgefeuert und gaben dem Publikum kaum Zeit zum Verschnaufen. Ob Muse einem musikalisch gefallen oder nicht, kann jeder für sich selbst entscheiden, aber dass sie zu den ganz großen ihrer Zunft gehören, daran besteht gar kein Zweifel.
Auch als die letzten Gitarrenriffs verstummten und der Tag sich langsam aber sicher dem Ende neigte, gab es für uns nochmal einmal den berühmten Zeitplan-Struggle. Casper auf der Mandora Stage oder doch die Sondaschule auf der Orbit Stage? Unser Herz schlägt doch stärker für die Mülheimer von der Ruhr und so machten wir uns auf zu Orbit Stage. Ska-Deutsch-Punk hieß es und so blieb kein Tanzbein ruhig stehen. Off Beats und gute Laube noch und nöcher. Wer sich von den Hits der Sondaschule nicht mitreißen lässt, scheint irgendetwas falsch zu machen. Der Platz vor der Orbit Stage war proppenvoll. Vielleicht ein Zeichen, dass die Band um Costa Cannabis beim nächsten Mal doch wieder auf einer der größeren Bühnen einen Platz verdient hat.
Eigentlich wollten wir den Tag an dieser Stelle beenden, doch auf der Mandora Stage war es immer noch laut. Casper war noch lange nicht fertig und so schafften wir es noch das fulminante Finale seiner Show sehen zu können. Wir hoffen sehr, dass wir beim nächsten Auftritt am Ring wieder ein paar Songs mehr sehen können.
Jetzt war aber wirklich Schluss mit Tag 2 bei Rock am Ring. Müde und kaputt packen wir unsere Tasche ein und freuen uns schon auf den letzten Ritt am Sonntag. Ein Blick auf den Timetable versprach Großes!