16./17.06.2017 – Kosmonaut Festival – Chemnitz, Stausee Rabenstein
5 Jahre Kosmonaut Festival in Chemnitz
Am vorletzten Wochenende fand am Rabensteiner Stausee in Chemnitz das erste Jubiläum des Kosmonaut Festivals statt.
5 Jahre Kraftklub als Veranstalter des wohl liebevollsten kleinen Festivals, das die Musikszene derzeit zu bieten hat, bedeuten auch 5 Jahre Geheimer Headliner, 5 Jahre Herzblatt-Studio in den Hauptbühnen-Pausen und 5 Jahre baden im Stausee, während auf der Hauptbühne ein Künstler seine Musik zum Besten gibt.
Am ersten Festivaltag war das Wetter nicht auf dessen Seite und bescherte den Besuchern neben etwas Sonne auch einige kräftige Regenschauer. Die hartgesonnenen Schwimmer störte dies nicht, einige sprangen dem Regen zum Trotz dennoch in den Stausee.
Eröffnet wurde das Programm auf der Hauptbühne von der Band Leoniden. Bevor am Abend der (bereits feststehende) Headliner Deichkind die Bühne entert, gaben sich zum zweiten Mal in Folge die Lisbeths (Von Wegen Lisbeth) die Ehre und füllten den Platz vor der Bühne.
Auch auf der etwas kleineren Bühne, der Atomino Bühne, ging es groß her. Gestartet wurde mit Pabst. Im Anschluss eroberten Blond die Bühne. Eine Band, die u.a. aus den beiden Schwestern von Felix und Till von Kraftklub besteht und nicht verstehen konnte, warum sie nur auf der kleineren Bühne spielen durften. Der Auftritt war wirklich toll und ein voller Platz vor der Bühne dankte es Ihnen. Anschließend konnten Giant Rooks endlich auch auf dem Kosmonaut zeigen, was in ihnen steckt. Schließlich waren sie bereits im letzten Jahr angereist und fielen dann jedoch dem Unwetter und der verspäteten Spielaufnahme zum Opfer. Weiter ging es hier auf der Bühne noch mit Gurr, Coma, Maeckes & die Katastrophen, Rin und Ok Kid.
Ein kurzes Stell-Dich-Ein gab es gegen 19.15 Uhr allerdings auf dem Campingplatz. Eine Traube von Menschen bewegte sich in Richtung Flunkyball-Arena, und siehe da, es waren nicht etwa Camper bzw. Festivalbesucher die für diesen Aufruhr sorgten, nein, es war niemand geringeres als Kraftklub.
Ein Gegner musste her und die schon einen Tag vor ihrem Auftritt angereisten Jungs von AnnenMayKantereit erklärten sich bereit den Chemnitzern auf dem Feld im Duell gegenüber zu stehen. Die Regeln sind bekannt, also ging es unter der Aufsicht eines Schiedsrichters auch direkt los. Während sich Team Kraftklub noch schwer tat das Ziel in der Mitte zu treffen, waren die Biere auf anderer Seite schon fast bis zur Hälfte geleert. Der langersehnte Treffer auf der Seite von Kraftklub konnte dann jedoch nicht mehr viel ändern und das 1:0 ging klar nach Köln für AMK.
Das ließen Felix, Max und Co. nicht auf sich sitzen und forderten Revanche. Aber auch hier zeigte sich schnell: In Köln ist man im schnellen leeren von Bierflaschen offensichtlich trainierter als in Chemnitz. Nach nur ein paar Würfen stand Henning May alleine gegenüber der 5 Kraftklub-Mitglieder. Ihr ahnt es, das konnte nur ein klarer Durchmarsch für AnnenMayKantereit werden.
Im Nachgang hieß es allerdings von Kraftklub, dass man seine Freunde aus Köln natürlich aus Gastfreundschaft hatte gewinnen lassen.
Weiter ging es dann auf der Hauptbühne mit dem Auftritt von Motrip, bei dem sich nahezu alle Besucher vor der Hauptbühne eingefunden hatten.
Bevor es dann wirklich zum Höhepunkt des Abends kam, gaben sich die Editors aus Großbritannien die Ehre und ließen ihre Indie-Sounds über den Rabensteiner Stausee schallen.
Gerade erst war die Dunkelheit in Chemnitz eingebrochen, da betreten Deichkind die Bühne und schon wird es wieder hell für die Zuschauer. Mit einer, für die die Band durchaus bekannt ist, Wahnsinns Lichtshow heizte Deichkind in ihrer Rund 1,5 stündigen Show mächtig ein. Bück Dich Hoch, Limit und Bon Voyage sind nur einige ihrer unzähligen bekannten Stücke. Auch das altbekannte Fass mit Roll das Fass rein durfte natürlich nicht fehlen. Zum Abschluss fuhren sie zu Remmidemmi eine riesen Party auf. Die Bühne voll mit Trampolinen, Hüpfburgen, Luftballons sowie mit Federn und Konfetti wurde die Show standesgemäß um kurz vor 12 beendet.
Flunky-Ball „Kraftklub vs. AnnenMayKantereit“
Blond
Giant Rooks
Von wegen Lisbeth
Editors
Deichkind
Die Ärzte? Marteria? Oder doch Die Toten Hosen? Ein Tag im Zeichen des geheimen Headliners
Am zweiten Festivaltag sollte das Wetter dann besser sein und es drehte sich, neben den bereits auf dem Timetable stehenden Acts, nur um eine Sache: Wer ist der geheime Headliner? Die Toten Hosen, die beim Online-Wettbüro als klare „Wettsieger“ hervorgingen oder etwa zum Jubiläum eine Überraschung der Extraklasse in Form von Die Ärzte? Wie immer sickerte hier aber nicht auch nur eine kleine Info durch. So mussten sich die Fans bis zum Abend gedulden und sich den Tag auf dem Gelände neben grübeln mit anderen Dingen beschäftigen.
Über den Tag verteilt spielten auf der Haupt- und Atomino-Bühne Bands wie Parcels, Voodoo Jürgens, Terrorgruppe, Mine oder ach Bilderbuch. Wer sich lieber anders auf dem Gelände vergnügen wollte, hatte in diesem Jahr am Festival.Zip Stand die Möglichkeit sich ein Andenken für ewig zuzulegen. Der Partner rund um Lucky Strike hatte sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Lasst euch auf dem Kosmonaut tätowieren und das ganz und gar kostenlos. Um die 15 Motive gab es zur Auswahl, wer die Muße hatte sich etwa Stunden bei den heißbegehrten Plätzen unter der Nadel anzustellen, hatte danach beispielsweise eine Bierflasche, einen Planeten oder den Renner des Festivals: eine Rakete unter der Haut.
AnnenMayKantereit hatten sich glücklicher Weise wieder von ihrem Flunky-Ball Sieg erholt und verzauberten, wie zuletzt 2015, vor allem die Mädels in der Menge. Pocahontas, Barfuß am Klavier und Oft gefragt wurden lautstark mitgesungen.
Danach stieg die Spannung in die Höhe und wohl jeder Besucher fand sich vor der Hauptbühne ein, als um 22:40 Kraftklub vor dem sichtschützenden Vorhang auf die Bühne traten. Ein Raunen in der Menge und einige fragten sich: sind es Kraftklub? Natürlich nicht, sie bedankten sich bei ihrem Team, bei allen Helfern und den Fans, dass dieses kleine feine Festival nun zum 5. Mal so erfolgreich in Chemnitz stattfinden konnte. Das Publikum dankte es ihnen mit einem großartigen „Happy Birthday“-Chor. Danach blieb Ihnen nichts mehr, als den Fans viel Spaß beim geheimen Headliner 2017 zu wünschen.
Ein tiefer Bass durchfährt das Gelände, einige wissen es sofort, andere erst als 3 Gestalten auf der Bühne zu sehen sind. Minimalistisch sieht man auf der Bühne ein riesen Podest mit einem DJ-Pult, dahinter ein Fuchs auf einem Backdrop. Hoher Besuch aus Hamburg: Die Beginner. Hatten sich viele den Act schon in den vergangenen Jahren gewünscht, geht dieser Wunsch in diesem Jahr dann doch endlich in Erfüllung.
Jan Delay alias Eizi Eiz fragt das Publikum nach dem Eröffnungslied „Ahnma“ ob sie zufrieden wären und hört neben großem Zuspruch wohl auch ein paar Buh-Rufe. „Ach die kriegen wir auch noch, ich frage in einer halben Stunde noch mal“ war seine geschickte Antwort hierauf. Gustav Gans, Hammerhart und Füchse aus Zeiten als die Band sich noch Absolute Beginner nannten, wurden zum Besten gegeben. Aber auch die neuen bekannten wie Meine Posse und Rap & Fette Bässe waren dabei. Bei der nächsten Frage ob die Buh-Rufer nun ebenfalls zufrieden wären, hörte man selbige nicht mehr. So ging es mit feinsten Raps und Beats weiter bis Mitternacht. Die Füchse von der Elbe waren eine gelungene Überraschung zum Jubiläum.
Wir hoffen nun auf weitere (mindestens!) 5 Jahre und freuen uns auch, wenn wir im nächsten Jahr wieder für Euch vom Kosmonaut Festival berichten dürfen.
Terrorgruppe
AnnenMayKantereit
Beginner