23.02.2017 – Jennifer Rostock – Hannover, Swiss Life Hall
Hochkarätiges Doppelfeature am Donnerstag Abend: Jupiter Jones und Jennifer Rostock
Gefühlvollen Indie-Rock und High Energy Frauenpower gab es am Donnerstag in der Swiss Life Hall mit Jupiter Jones und Jennifer Rostock. Beide haben dennoch eines gemeinsam: Eine klare Meinung gegenüber Hass, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit. So passt die Kombination der beiden musikalisch unterschiedlichen Bands dann auf dem zweiten Blick doch. Die Botschaft kommt an – zu sehen auch im Publikum: Bunt gemischt und gut gelaunt zeigten sich die Besucher am heutigen Abend. Heiß auf zwei hochkarätige Acts.
Und das konnten die rund 3000 Fans in der Swiss Life Hall auch zu Recht sein. Los ging der Abend gegen 20 Uhr mit Jupiter Jones. Das Quartett aus der Eifel ist nun seit 2014 mit Sven Lauer als neuen Kopf unterwegs. Gründungsmitglied und Ex-Frontmann Nicholas Müller hatte die Band zuvor verlassen. Seitdem hat sich die musikalische Ausrichtung der Band etwas verändert. Im Gegensatz zu den ersten Konzerten mit neuem Sänger, bei denen die vier noch zwanghaft versuchten in das alte Schema zu passen, eine angenehme Wende. Die Richtung, die Jupiter Jones aktuell einschlagen passt besser zur neuen Stimme und dem Typ auf der Bühne.
Sehr locker und mit bestem Draht zum vielleicht nicht ganz gewohntem Publikum spielten Jupiter Jones ihre Support Show ab. Mal energiegeladen über die Bühne springend, mal vor der Bühne auf den Boxen sitzend.
Die knappe dreiviertel Stunde verging so wie im Fluge und es ging in die Umbaupause. In dieser gab es den dritten Musikstil diesen Abend: Lautstark tönten Hiphop-Klassiker in die Menge – die Stimmung hielt stand.
Um 21:15 ging es dann endlich weiter. Ein Tuch wurde von hinten beleuchtet und zwischen Tuch und Lichtquelle rekelte sich Jennifer Weist und sang die ersten Zeilen von „Baukräne“. Das Tuch fiel und die Frontfrau – knapp bekleidet wie immer – enterte die Bühne. Es gab kaum einen Moment, zu dem die Namensgeberin von Jennifer Rostock nicht über die Bühne flitzte. Von links nach recht, auf den Podesten an der Bühnenkante oder mit den restlichen Bandmitgliedern – kein Quadratzentimeter war sicher vor der energiegeladenen Darbietung der von Kopf bis Fuß tätowierten Frontfrau, die sich selbst gerne als „Hengstin“ bezeichnet.
Nach dem ersten Song folgte eine Begrüßung, bei der sie sichtlich beeindruckt den Blick über die inzwischen mehr als gut gefüllte Halle mit feierwütigen Gästen schweifen ließ. Selbstverständlich durfte der Begrüßungsschnapps nicht fehlen – die Frontfrau trank direkt für den Rest der anwesenden mit. Danach ging es bruchlos weiter mit der gut funktionierenden Show, bei der beinahe jeder Schritt saß. Zwischenzeitlich entledigte sich Jennifer Weist dann auch noch ihrer Lederjacke. Untermalt wurde das Ganze von einer bunten und vielfältigen Lichtshow und der technisch puristischen Kulisse aus Gitterboxen.